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Hochbau verzeichnet 2022 mehr stornierte Projekte als 2020

22.07.2022

Trotz etwas besserer Lage im Tiefbau, ist auch hier eine deutliche Zunahme an Auftragsstornierungen zu verzeichnen


In der deutschen Baubranche werden im Moment ungewöhnlich viele Projekte storniert. Das zeigt die jüngste Umfrage des ifo Instituts. Im Hochbau-Bereich betrug der Anteil der betroffenen Unternehmen im Juni 11,5%, im Mai waren es sogar 13,4%. Im Tiefbau waren es 9,0%, nach 8,8% im Mai. „Die Größenordnung ist vergleichbar mit dem Corona-Schock im Frühjahr 2020. Diesmal sehen wir im Wohnungsbau besonders häufig Stornierungen. Allerdings sind die Auftragsbücher im Mittel weiterhin prall gefüllt“, stellt ifo-Forscher Felix Leiss fest.


Materialmangel nach wie vor der Hauptgrund


Noch immer fehlt es vielerorts an Material. So meldeten im Juni 47,1% der Hochbauunternehmen Lieferengpässe, nach 56,6% im Vormonat. Im Tiefbau sank der Anteil auf 39,7%, von 44,8% im Mai. „Diese Engpässe bilden sich nur langsam zurück. Dabei kommt es teils zu rasanten Preisanstiegen infolge der Knappheit. Auch die hohen Energiepreise wirken preistreibend bei vielen Baustoffen“, ergänzt Leiss.


Keine gute Zukunftsprognose


Im Mittel erwarten die Betriebe, dass die Engpässe noch knapp neun Monate andauern. „Die Unternehmen müssen die höheren Preise für Material und auch Kraftstoff an die Kunden weitergeben, und so steigen die Baupreise weiter rasch. Die Bauherren müssen aber auch die höheren Zinsen tragen. Im Wohnungsbau kommt die Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Fördermöglichkeiten dazu. Dies führt dazu, dass einige Projekte überdacht werden müssen.“

  Quelle: www.baulinks.de


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