Trotz wachsendem Interesse an umweltfreundlichen Heizsystemen bleibt die Sanierungsquote gering. Fehlende Planungssicherheit und hohe Kosten bremsen Hausbesitzer aus.

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Modernisierung kommt nur langsam voran
Obwohl nachhaltige Heizsysteme wie Wärmepumpen und Hybridheizungen stark nachgefragt sind, verzögert sich die Modernisierung vieler Heizungsanlagen. Hohe Anschaffungskosten, unklare gesetzliche Vorgaben und fehlende Förderperspektiven verunsichern viele Hausbesitzer. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Klare politische Rahmenbedingungen sind notwendig, um die Sanierungsquote zu steigern und die Energiewende im Gebäudesektor voranzutreiben.
Hausbesitzer zögern aufgrund von Unsicherheiten
Von den etwa 21,5 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland gelten rund die Hälfte als veraltet. Dennoch plant nur ein Bruchteil der Hausbesitzer in den nächsten Jahren eine Sanierung. Eine Umfrage der Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie (VdZ) zeigt, dass 72 Prozent der Eigentümer eine stabile gesetzliche Grundlage fordern, bevor sie in eine neue Heiztechnik investieren. Hauptgründe für das Zögern sind funktionierende Altanlagen, hohe Kosten und Unsicherheiten hinsichtlich staatlicher Förderprogramme.
Fachhandwerk bleibt wichtigste Informationsquelle
Die Mehrheit der Modernisierungswilligen verlässt sich bei der Heizungswahl auf das Fachhandwerk. 83 Prozent der Befragten gaben an, sich bei Installateuren und Heizungsbauern zu informieren. Verbraucherzentralen und Stadtwerke spielen mit 16 bzw. 12 Prozent eine geringere Rolle. Dies zeigt die zentrale Bedeutung des Handwerks für die Verbreitung energieeffizienter Heizsysteme.
Nachhaltige Heizsysteme auf dem Vormarsch
Wärmepumpen und Hybridheizungen stehen besonders im Fokus der Sanierungspläne:
- 74 Prozent der Befragten ziehen eine Wärmepumpe in Betracht.
- 49 Prozent halten Hybridheizungen für eine sinnvolle Alternative.
Trotz dieser hohen Nachfrage bleibt die Wirtschaftlichkeit eine entscheidende Hürde. Viele Hausbesitzer warten auf eine verbesserte Förderstruktur, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen.
Politik und Handwerk müssen Impulse setzen
Um die Wärmewende voranzubringen, sind klare politische Entscheidungen und attraktive Fördermodelle erforderlich. Gleichzeitig kann das Handwerk durch gezielte Beratung und innovative Angebote dazu beitragen, die Modernisierungsquote zu erhöhen. Nur durch ein Zusammenspiel von staatlicher Unterstützung und praxisnaher Umsetzung kann der Sanierungsstau nachhaltig aufgelöst werden. |