Das Handwerkergymnasium in Thüringen kombiniert Abitur mit handwerklicher Praxis und verkürzt die Lehrzeit für Schüler, die eine Karriere im Handwerk anstreben.
Bild: Handwerkskammer Erfurt
Innovative Bildungsalternative
Das Handwerkergymnasium stellt eine innovative Bildungsinitiative dar, die seit 2016 in Thüringen jungen Menschen ermöglicht, gleichzeitig das Abitur zu absolvieren und praktische Erfahrungen im Handwerk zu sammeln. Dieses Modell eröffnet Abiturienten neue berufliche Perspektiven und verkürzt durch die Integration von praktischer Ausbildung die Zeit bis zum Meisterbrief.
Struktur und Vorteile des Programms
Das Programm ermöglicht es den Schülern, bereits während ihrer Schulzeit wesentliche Teile der Meisterprüfung zu absolvieren. In Kooperation mit lokalen berufsbildenden Schulen und unter der Schirmherrschaft des Thüringer Bildungsministeriums bietet das Gymnasium neben der regulären Schulausbildung Einblicke in die Betriebswirtschaft, das Recht und die Pädagogik des Handwerks. Zwei intensive Praktika pro Schuljahr bereiten die Schüler direkt auf das Arbeitsleben vor.
Verkürzte Ausbildungswege und Karriereförderung
Durch die frühzeitige berufliche Orientierung und die praktische Erfahrung können Absolventen des Handwerkergymnasiums ihre Ausbildungszeit signifikant verkürzen. Dieser beschleunigte Weg in den Beruf wird durch die Möglichkeit, Teile der Meisterprüfung schon in der Schulzeit zu absolvieren, realisiert und macht den Weg zur Meisterqualifikation effizienter.
Ausweitung des Modells auf andere Bundesländer
Angesichts des Erfolgs des Handwerkergymnasiums in Thüringen zeigen nun auch andere Bundesländer Interesse an diesem Bildungsmodell. Brandenburg hat bereits ähnliche Schritte unternommen, und in Rheinland-Pfalz wird die Einführung des Modells in Erwägung gezogen. Das wachsende Interesse unterstreicht die Bedeutung und den Nutzen des Handwerkergymnasiums als Modell für die Kombination von akademischer und praktischer Ausbildung. |