In Antwort auf die Klimakrise startet die Deutsche Umwelthilfe ein Pilotprojekt, um Schulgelände mit kleinen Wäldern zu bereichern und das Lernen zu fördern.
Bild: Adobe.
Initiative gegen Klimaauswirkungen in Schulen
Deutschlandweit leiden Schulgelände unter den Folgen der Klimakrise, wie unerträgliche Hitze im Sommer und Überschwemmungen. In Kooperation mit The Nature Conservancy hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begonnen, auf drei ausgewählten Schulhöfen kleine Wälder anzulegen. Die Wilhelmstadtschulen in Berlin, die Gaußschule II in Bremerhaven und die Bischof-Ketteler-Schule in Dieburg werden jeweils ein 250 Quadratmeter großes Wäldchen erhalten, um die Lebensqualität zu verbessern und die Schulgelände nachhaltig zu gestalten.
Ökologische und pädagogische Vorteile der Schulwäldchen
Die neu angelegten Schulwäldchen spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Mikroklimas. Sie nehmen Wasser auf und geben Feuchtigkeit ab, was das lokale Klima verbessert. Diese grünen Zonen fördern die Lernbereitschaft und Bewegung der Schüler, reduzieren Stress und bieten Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Die aktive Beteiligung der Schüler an der Gestaltung dieser Wäldchen, geplant für Herbst 2024 und Frühjahr 2025, fördert zudem das Verständnis für Ökologie und den eigenen Beitrag zum Klimaschutz.
Strategien zur Bekämpfung der Klimakrise auf Schulhöfen
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, betont die Notwendigkeit, graue Betonflächen auf Schulhöfen zu überdenken. Er fordert von der Bundesregierung, Mindeststandards für naturnahe Schulgelände festzulegen, um die Schüler vor den direkten Auswirkungen der Klimakrise zu schützen und ihnen Rückzugsorte zu bieten.
Bedeutung der Naturerfahrung für Kinder
Jamie Chan, Leiterin des Urban-Greening-Programms bei TNC Europe, erläutert, wie Schulwäldchen auch in kleinem Rahmen große ökologische Vorteile bringen können. Diese Projekte sind nicht nur ein Beitrag zur Biodiversität und Hitzereduktion, sondern auch eine praktische Lehrressource, die das Bewusstsein und die Verantwortung der jungen Generation für ihre Umwelt stärkt.
Historische Herausforderungen und zukünftige Visionen
Viele deutsche Schulhöfe wurden in den 1960er- und 1970er-Jahren unter dem Aspekt der Sauberkeit und Zugänglichkeit versiegelt. Die DUH setzt sich für eine Umgestaltung dieser Flächen ein, um sie klimaangepasst und grün zu gestalten. Durch Pilotprojekte wie die Schulwäldchen soll bundesweit eine Bewegung für nachhaltige Schulhofkonzepte angestoßen werden, die sowohl praktische als auch pädagogische Vorteile bietet. |