Der Bau des Elbe-Tunnels für grüne Fernwärme in Hamburg schreitet erfolgreich voran. Ein Jahr nach Baustart sind bereits 75 Prozent des Tunnels unter der Elbe gebohrt.
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Tunnelprojekt unter der Elbe: Fortschritte beim Fernwärmeausbau
Um klimafreundliche Fernwärme vom Hamburger Hafen in die nördlichen Stadtgebiete zu leiten, baut Hamburg einen Tunnel unter der Elbe. Eine spezialisierte Bohrmaschine, seit einem Jahr im Einsatz, hat dabei schon beachtliche Strecken zurückgelegt. Die Arbeiten sind planmäßig vorangeschritten, und die Tunnelbohrung erreicht bis Ende 2024 den Zielschacht.
75 Prozent der Bohrung abgeschlossen
Rund 870 der geplanten 1200 Meter des Tunnels sind bereits geschafft, so David Kappenberg von den Hamburger Energiewerken. Der Tunnel soll ab 2026 klimafreundliche Wärme in das Hamburger Fernwärmenetz einspeisen. Ziel ist es, den Kohleeinsatz in der Wärmeerzeugung schrittweise zu reduzieren und bis 2030 komplett darauf zu verzichten. Schon jetzt wird die Versorgung der Stadt zu etwa 55 Prozent klimaneutral abgedeckt, wie Kirsten Fust, technische Geschäftsführerin, erläutert.
Industrieabwärme und Erdgas als Wärmequellen
Im Energiepark Hafen, dem Ausgangspunkt der Fernwärme, wird Abwärme aus Industrieanlagen, einer Müllverbrennungsanlage und der Kläranlage Dradenau genutzt. Ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk ergänzt die Versorgung und hilft, den Bedarf zu decken, bis grüner Wasserstoff flächendeckend verfügbar ist.
Effiziente Technik für schnellen Tunnelvortrieb
Die Bohrmaschine „Hermine“ arbeitet sich derzeit mit einer Tagesleistung von 10 bis 17 Metern durch den Untergrund. Der Fortschritt war zu Projektbeginn langsamer, doch die Geschwindigkeit hat sich dank moderner Technik erhöht. Anfang November ist eine kurze Pause geplant, um Wartungen vorzunehmen, bevor die letzten 200 Meter in Angriff genommen werden. „Hermine“ wurde symbolisch als „Hamburger Energiewerke Röhre Mit Neuer Energie“ getauft und trägt den nachhaltigen Fortschritt direkt im Namen. |