Zwei visionäre Projekte – das Glücksteinquartier Mannheim und die Landesgartenschau Wangen – wurden mit dem Flächenrecyclingpreis 2025 für nachhaltige Stadtentwicklung ausgezeichnet.
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Preisverleihung mit Signalwirkung
Am 10. März 2025 wurden in Stuttgart zwei außergewöhnliche Stadtentwicklungsprojekte mit dem Flächenrecyclingpreis geehrt. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg verlieh die Auszeichnung gemeinsam mit Partnern wie der Architektenkammer, dem Städtetag und der Sparkassenfinanzgruppe. Mit dem Preis wird herausragendes Engagement zur Revitalisierung und Umnutzung nicht mehr genutzter Flächen gewürdigt. Staatssekretärin Andrea Lindlohr unterstrich die Bedeutung des Themas: „Flächenrecycling ist mehr als Stadtentwicklung – es ist gelebter Klimaschutz und Ressourcenschonung.“
Glücksteinquartier Mannheim: Moderne Urbanität trifft Nachhaltigkeit
Das Mannheimer Glücksteinquartier überzeugte durch seine durchdachte städtebauliche Planung: Neben 750 neuen Wohnungen entstanden über 4.600 Arbeitsplätze in einem lebendigen Mix aus Büroflächen, Gastronomie und Dienstleistungen. Die Jury lobte insbesondere die grüne Durchmischung des Quartiers sowie das zukunftsorientierte Mobilitätskonzept und die klare architektonische Sprache.
Landesgartenschau Wangen: Vom Industrieareal zur grünen Oase
Die Stadt Wangen verwandelte mit der Landesgartenschau eine stillgelegte Baumwollspinnerei in ein vielseitiges Stadtquartier, das nahtlos in die umliegende Flusslandschaft integriert ist. Über 80 Einzelmaßnahmen wurden im Rahmen einer umfassenden Masterplanung realisiert – ein Vorzeigeprojekt in Sachen ökologischer Stadtumbau und Bürgernähe.
Sonderpreis für soziale und bauliche Weitsicht in Stuttgart
Ein zusätzlicher Sonderpreis ging an das Projekt in der Adalbert-Stifter-Straße in Stuttgart-Freiberg. Dort wurde keine klassische Brachfläche recycelt, sondern ein ineffizient genutztes Areal neu strukturiert. Das Ergebnis: neue Wohnräume, Pflegeeinrichtungen, eine Kindertagesstätte und eine Tiefgarage – ein Beispiel für intelligente Flächennutzung mit sozialem Fokus.
Weitere Nominierungen zeigen Vielfalt der Ansätze
Neben den ausgezeichneten Projekten wurden drei weitere Initiativen für ihre Leistungen gewürdigt:
- Illenauwiesen Achern: Umwandlung eines ehemaligen Militärgeländes in ein wohnfreundliches Areal mit großzügigen Grünflächen
- Klosterarkaden Ravensburg: Sensible Umnutzung einer historischen Klosteranlage
- Steingauquartier Kirchheim unter Teck: Neues urbanes Leben auf ehemals industrieller Fläche durch innovative Konzeptvergabe
Flächenrecycling gewinnt an Bedeutung
Insgesamt 23 Bewerbungen zeigen, wie vielfältig Flächenrecycling heute gedacht wird – von der Konversion über die Nachverdichtung bis hin zur sozialen Quartiersentwicklung. Staatssekretärin Lindlohr betonte abschließend: „Wo frühzeitig interdisziplinär zusammengearbeitet wird, entstehen Projekte mit Vorbildcharakter für unsere urbanen Räume.“ |