Die EU-Bauindustrie ist geteilter Meinung über das neue Lieferkettengesetz und seine Auswirkungen, was Unsicherheit in der Branche schafft.
Uneinigkeit über den Kompromissvorschlag
Nach der Zustimmung der EU-Botschafter zu einem Kompromissvorschlag für das Lieferkettengesetz herrscht in der Bauwirtschaft Unsicherheit. Der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke, kritisiert den Vorschlag als übereilt und nicht vollständig durchdacht. Er weist darauf hin, dass die Bauwirtschaft zwar nicht mehr als Hochrisikobranche gilt, jedoch weiterhin Unsicherheiten bestehen, die vor allem kleinere Handwerksbetriebe betreffen könnten.
Herausforderungen des neuen Gesetzes
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), zeigt sich besorgt über die Auswirkungen des Gesetzes, insbesondere auf das Engagement deutscher Bauunternehmen in Entwicklungsländern. Negative Erfahrungen mit dem deutschen Lieferkettengesetz lassen befürchten, dass die neue EU-Regelung ähnliche Probleme für das Handwerk bringen könnte.
Risiko der nationalen Regelunterschiede
Die Branche äußert Bedenken hinsichtlich der nationalen Umsetzung des EU-Gesetzes. Unterschiedliche Anwendungen in den Mitgliedsstaaten könnten zu Wettbewerbsverzerrungen führen und die einheitlichen Standards untergraben. Die Bauindustrie appelliert an das Europäische Parlament, diesen Aspekten mehr Beachtung zu schenken und den Vorschlag kritisch zu prüfen. |