Das ifo Institut aus München prognostiziert für 2026 einen drastischen Rückgang der Wohnungsneubauten in Deutschland auf nur noch 175.000 Einheiten.
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Weit hinter den Zielen der Regierung
Das ifo Institut meldet einen erheblichen Rückgang der Bauleistung im Wohnungssektor, weit unter den Zielen der Bundesregierung. Ursprünglich wurde angestrebt, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, um die Wohnraumknappheit zu bekämpfen. „Die derzeitigen Zahlen deuten darauf hin, dass wir diese Marke bis 2026 deutlich unterschreiten werden“, erklärt Ludwig Dorffmeister, Baufachmann beim ifo Institut.
Ein europaweiter Trend
Diese Entwicklungen sind nicht nur auf Deutschland beschränkt. Ähnliche Trends zeigen sich in vielen westeuropäischen Ländern, wo ebenfalls ein Rückgang der Neubauaktivitäten zu verzeichnen ist. „Die aktuelle Inflation und der deutliche Anstieg der Zinsen belasten den Wohnungsbau in ganz Europa“, so Dorffmeister.
Baukosten als kritischer Faktor
Ein Hauptgrund für den Rückgang sind die überproportional steigenden Baukosten in Deutschland. Die Stabilisierung der Materialpreise bei gleichzeitigem Anstieg der Arbeitskosten verschärft die Situation. „Neue Tarifabschlüsse im Bauhauptgewerbe könnten die Kosten weiter treiben, ohne dass eine Entlastung in Sicht ist“, warnt Dorffmeister.
Rückgang bei Bauanträgen und Genehmigungen
Eine signifikante Reduzierung der Bauanträge und Baugenehmigungen spiegelt die aktuelle Marktsituation wider. Mit einem Rückgang um fast 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigt sich, dass die hohen Kosten viele Bauvorhaben unrentabel machen. Dies betrifft nicht nur private Bauträger, sondern auch Wohnungsgenossenschaften und kommunale Träger, die Projekte zunehmend zurückstellen. |