In einem Gemeinschaftsprojekt wird das denkmalgeschützte Hamburg-Haus Eimsbüttel klimagerecht saniert
Es ist eine Institution für ein nachbarschaftliches Miteinander: Das Hamburg-Haus im Stadtteil Eimsbüttel ist ein Gemeinschafts- und Kulturzentrum des Stadtteils. Am 1. Juni 1965 öffnete das Hamburg-Haus Eimsbüttel am Doormannsweg 12 seine Tore für die Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks. Hier wird allen Schichten und Altersgruppen die Möglichkeit zu vielfältiger Betätigung geboten – es dienst auch als Standort der öffentlichen Bücherhallen. Das Gebäude weist seit einiger Zeit einen umfangreichen Modernisierungsstau auf.
Deswegen werden in einem Gemeinschaftsprojekt von Bund, Land und Bezirk insgesamt 11,4 Millionen Euro investiert, der Bund beteiligt sich mit 2,6 Millionen Euro. Nach einer Anschubfinanzierung aus Mitteln des Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramms (HWSP) wurde der größte Teil der Hamburger Kofinanzierung aus regulären Haushaltsmitteln der Finanzbehörde bereitgestellt. Neben einer erforderlichen energetischen Sanierung liegt der Schwerpunkt der durchzuführenden Arbeiten beim Brand- und Arbeitsschutz sowie in der Herstellung der Barrierefreiheit innerhalb des Gebäudes. Mit der Sanierung wird sichergestellt, dass das denkmalgeschützte Gebäude langfristig erhalten werden kann und für den Bezirk Eimsbüttel ein zentraler Anlaufpunkt für den Stadtteil bleibt.
„Hier spielt mehr denn je in diesen Zeiten natürlich das Thema energetische Sanierung eine ganz zentrale Rolle – denn in dieser Energiekrise ist besonders wichtig, dass auch unsere soziale und kulturelle Infrastruktur energetisch fit gemacht wird. Eine Einsparung beim Energiebedarf um bis zu zwei Drittel unterstreicht die Vorbild-Wirkung dieser Maßnahme. Großer Dank an die örtlichen Bundestagsabgeordneten und den Bund insgesamt, die mit ihrer Förderung einen wichtigen Beitrag leisten. Wir haben als Finanzbehörde die Finanzierung des deutlich größeren Hamburger Anteils und mit unserem Dienstleister Sprinkenhof die Realisierung in baulich schwierigen Zeiten möglich gemacht“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel.
Abstimmung mit Denkmalschutz
So umfasst die vorgesehene energetische Sanierung die Wärmedämmung des Kellergeschosses, den Austausch von unzureichend gedämmten Scheiben im Kellergeschoß und im großen Saal sowie die Erneuerung der Dachdämmung des großen Saals. Weiterhin wird die Heizungsanlage auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. So können künftig unterschiedliche Bereiche separat über Zeitprogramme und unterschiedlichen Temperaturanforderungen betrieben werden. Die Ertüchtigung des Brandschutzes umfasst unter anderem die Neuordnung der Rettungswege sowie die Schaffung eines weiteren Rettungsweges im Außenraum. Die Barrierefreiheit innerhalb des Gebäudes soll durch die Sanierung ebenfalls verbessert werden. Sämtliche Maßnahmen erfolgen in Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes werden ebenfalls die wesentlichen Stilelemente des Hauses aufgearbeitet, teilweise erneuert und somit eine langfristige Nutzung des Hauses ermöglicht. „Die besonderen Leistungen bei diesem Bauvorhaben werden nicht unmittelbar sichtbar sein, aber die BesucherInnen und NutzerInnen werden die – insbesondere energetische – Sanierung fühlen können. Sowohl haptisch, beispielsweise durch verbessertes Raumklima, als auch emotional, denn wer verbraucht durch sein tun schon gern überflüssige Energie? Das wird das Ziel sein, den Energiebedarf des Gebäudes deutlich zu reduzieren und die damit verbundenen technischen Anpassungen auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, um das Hamburg-Haus Eimsbüttel für die Zukunft nachhaltig aufzustellen“, so Martin Görge, Geschäftsführung Sprinkenhof GmbH.
Feste NutzerInnen des Hauses sind die Bücherhalle, das Cafe Alraune sowie Elternschule, Seniorentreff und Mädchenzentrum. „Neben den festen „Mietern“ nutzen Vereine und Gruppen das Haus für Veranstaltungen und Begegnungen. Eine Viertelmillion BesucherInnen heißt das Haus Jahr für Jahr willkommen und ist ein offenes Haus für alle Altersgruppen und Interessen. Wir möchten die gute Stube Eimsbüttels nun fit für die Zukunft machen“, so Kay Gätgens, Bezirksamtsleiter Eimsbüttel.
Die Baumaßnahme wird vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Programms „Sanierung kommunaler Einrichtungen – Sport, Jugend, Kultur“ mit 2,6 Mio. Euro als eines von 20 Projekten in Hamburg mit 105 Mio. Euro Gesamtvolumen gefördert. |