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Den Sommer für die Instandhaltung des Hauses nutzen

01.07.2022

Rat des Verbands privater Bauherren (VPB)

Reparaturen am Haus lässt man am besten im Sommer erledigen. Auch Sanierungsarbeiten, wie etwa der Einbau einer neuen Dachdämmung oder der Austausch von Fenstern sind im Sommer wesentlich einfacher zu organisieren als in anderen Zeiten. „In der warmen Jahreszeit spart man so Energie, die sonst über das Dach oder die geöffnete Fassade entweicht", weiß Sandra Queißer vom Verband privater Bauherren (VPB) in Berlin. Doch auch im Sommer stellen Gewitter mit Starkregen eine Gefahr dar. Solange die Dachhaut geöffnet ist, muss die Dachkonstruktion durch Planen sorgfältig abgedeckt werden."

Ein häufiges Problem bei Bestandshäusern ist laut VPB die Keller-Isolierung. Der schwarze Bitumenanstrich zersetzt sich im Laufe der Jahrzehnte oft und wird porös. Schlagregen sickert dann oft auch in den Keller. Dies tritt mitunter ganz plötzlich auf. „Da hilft dann nur noch: aufgraben, isolieren und am besten auch gleich dämmen. Welche Baustoffe für das alte Gemäuer geeignet sind, wissen unabhängige Sachverständige. Sie raten zur Sanierung im Sommer, denn an warmen Tagen können feuchte Mauern schneller trocknen. "Wichtig bei nassen Mauern ist auch die Sanierung von innen. Erst wenn die Kellerwände wieder komplett trocken sind, können sie verputzt und angelegt werden. Nasser Putz muss in den meisten Fällen raus", erläutert Sachverständige Queißer, "sonst bildet sich an den feuchten Wänden schnell Schimmel."

Heizungsreparaturen wie auch die Modernisierung der Heizungsanlage sind typische Sommerarbeiten, ebenso wie die Sanierung des Kamins oder des Kaminkopfes. "Gerade bei älteren Häusern sind die Kaminköpfe oft rissig und porös. Sie müssen repariert werden. Solche Arbeiten lassen sich gut mit einer Dachinspektion vom Profi verbinden", rät VPB-Bauherrenberaterin Queißer. Damit kommen Hausbesitzer auch gleich ihren Verkehrssicherungspflichten nach; die regelmäßige Dachinspektion gehört dazu. Wer eine alte Heizung gegen eine neue ersetzen lässt, der muss in der Regel auch den alten Kamin von innen auskleiden. Weil die neue Heizung mit wesentlich niedrigeren Temperaturen betrieben wird als die alte, kondensiert die deutlich kühlere Abluft der neuen Anlage meist schon im Kaminzug und nicht erst am Kaminkopf. Das Kondensat schlägt sich an den Kaminwänden nieder und kann sie im Laufe der Zeit durchfeuchten. Das führt zu nassen Flecken und eventuell Schimmel in den Räumen.

"Ganz gleich, was geplant ist, Hausbesitzer sollten ihre Ideen frühzeitig mit ihrem unabhängigen Sachverständigen besprechen, denn gerade bei Reparaturen und Modernisierungsarbeiten lassen sich oft mehrere Dinge bautechnisch sinnvoll zusammenfassen. Das spart Geld, Aufregung und Schmutz", weiß VPB-Expertin Sandra Queißer. "So lohnt es sich beispielsweise, bei der Dachsanierung auch über den Einbau von Solarpaneelen nachzudenken. Und wenn das Gerüst einmal steht, dann kann auch noch die marode Balkonverkleidung erneuert oder das Haus frisch gestrichen werden. Wird die Dachrinne erneuert, sollten Hausbesitzer überlegen, ob sie das Gefälle nicht umleiten können, statt wie bisher in den öffentlichen Kanal lieber in eine Zisterne im eigenen Garten? Selbst das Aufgraben des Kellers von außen, meist gleichbedeutend mit der Zerstörung der alten Terrasse und eines Teils des Gartens, birgt Chancen: Warum nicht die bisherigen Stufen einebnen und den Zugang zwischen Haus und Garten barrierefrei gestalten? Wenn dann die offene Baugrube schon da ist, sollten auch die erdverlegten Abwasserleitungen überprüft werden."

Hilfreich ist bei allen Sanierungen stets der unabhängige Blick von außen. Zwar kann, wer seine Heizung erneuert, direkt den Installateur zu Rate ziehen – aber wird der den Hausbesitzer neutral beraten? Der Heizungsbauer ist ein erfahrener Fachmann, hat aber nur sein Gewerk im Blick – und möchte natürlich auch den Auftrag. Heizungstausch ist aber auch eine gute Gelegenheit, moderne Technik ins Haus zu holen, etwa von Öl oder Erdgas auf Solarkraft und Wärmepumpe umzustellen. Ob und wann sich das lohnt, kann aber nur ein qualifizierter und unabhängiger Energieberater klären. "Regelmäßige Kontrollen sind ein Muss für Haus- und Grundstücksbesitzer", gibt Queißer zu bedenken. "Sie haben schließlich die Verkehrssicherungspflicht, nicht nur im Winter, wenn die Gehwege gekehrt werden müssen, sondern das ganze Jahr über. Der Sommer ist die beste Gelegenheit, das Haus zu prüfen: Hängen Ziegel lose, haben sich Gehwegplatten und Treppenstufen gehoben oder abgesenkt, stehen Einfriedungsmauern sicher, wurzeln die hohen Bäume noch fest? Gerade Bäume wachsen nicht in den Himmel, manchmal müssen die Riesen auch gefällt werden. Dazu brauchen Hausbesitzer in aller Regel die Zustimmung der Kommune. Auch das lässt sich im Sommer gut vorbereiten."

  Quelle: www.vpd.de


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