14 Architekturstudierende der FH Münster machen sich mit Aktionstag „Klartext!“ stark für Diskussionen
Wärmedämmverbundsystem – das ist ein Wort, das einige Architekten gar nicht gerne hören. Vor allem nicht im Zusammenhang mit Altbaubeständen. Wenn aufwendige und hübsche Fassaden unter der sogenannten deutschen Dämmwut verschwinden, dann sprudeln häufig die Gedanken über Fragwürdigkeit und Problematiken von energetischen Optimierungen und Energiesparverordnungen.
Diese Gedanken haben 14 Masterstudierende des Fachbereichs Architektur der FH Münster, der Münster School of Architecture (MSA), in einer Ausstellung und sieben couragierten Aktionen festgehalten: „Klartext!“. Dabei rechnen sie auch mit Vorschriften und Bauordnungen der Branche ab. „Die Studierenden haben entdeckt, dass sie sich bemerkbar machen müssen, wenn sich etwas ändern soll in ihrer Branche. Sie setzen sich ein für neue Freiheiten und neues Vertrauen in die gestalterischen und sozialen Werte der Architektur“, sagt Kommunikationsdesigner Thomas Rempen, der das Seminar zu „Klartext!“ als Gastdozent leitete.
Foto: FH Münster / Theresa Allekotte
Und die Besucher hören und sehen Klartext: Die Studierenden präsentieren unter dem Gedanken „Sondermüll-Mode“ Selbstgemachtes aus Dämmstoff, sie rappen zur Energiesparverordnung, lesen seltsame Passagen aus dem Baugesetzbuch mit über 61.000 Paragraphen und der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI), sie führen durch den Dschungel der Dämmfragen und zeigen Plakate gegen das Regeldickicht. Und präsentieren schlussendlich Website und Konzept für einen Verband deutscher Architekturstudierenden, eine Interessensvertretung ihrer Generation. Rempen: „Die Nachwuchsarchitekten wollen eine überfällige Diskussion anstoßen – und dazu suchen sie die öffentliche Aufmerksamkeit und Debatte.“
Veranstaltungstag ist Samstag: 21. Januar von 11 bis 17 Uhr im Leo 5, Leonardo-Campus 10 in Münster. Neben der Ausstellung mit Filmen, Plakaten, Faktenwand und Musik finden jeweils um 11, 13, 15 und 17 Uhr die Aktionen statt. Alle Studierenden sind vor Ort und freuen sich über einen anregenden Austausch. |