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Busfahren mit Sonnenenergie

11.04.2022

Ein Start-up erprobt in der Stadt München den ersten Bus mit Solarzellen auf dem Dach


Energie wird aktuell mehr denn je benötigt. Und zwar am besten nachhaltige, klimafreundliche Energie. Die gute Nachricht: Solche Energiequellen sind in Aussicht und sogar schon in der Erprobung. Nämlich im Verkehr!


So startete letzte Woche ein Buszug-Anhänger der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), der mit Solarzellen auf dem Dach ausgestattet ist, zu einem Pilotprojekt im Linieneinsatz. Die Energie aus der Sonne, die mit Photovoltaik-Modulen auf einer Fläche von etwa zwölf Quadratmetern auf dem Fahrzeugdach eingefangen wird, unterstützt die elektrisch betriebenen Systeme im Bus, unter anderem die Klimaanlage und die Bildschirme an Bord.
"Das ist ein wichtiger Baustein hin zur klimafreundlichen Mobilität", sagte Münchens zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden bei der Präsentation auf dem Gelände des MVG-Busbetriebshofs an der Hans-Thonauer-Straße. Den Pilotversuch im laufenden Betrieb bezuschusst die Stadt im Rahmen des "Integrierten Handlungsprogramms zur Förderung von Elektromobilität in München".


Das Potenzial der Solarmodule


Für die Module auf dem Dach reicht auch ein diffuses Licht, um Strom zu produzieren, sodass wolkenfreier Sonnenschein gar nicht notwendig ist. Der Test im Linienbetrieb soll zeigen, wieviel Energie die Solarzellen produzieren können, abhängig auch von der Verschattung, die auf manchen Strecken aufgrund der hohen Gebäude am Straßenrand auch gegeben sein kann.


Veit Bodenschatz, Geschäftsführer und Bereichsleiter Bus der MVG, wies darauf hin, dass die Klimaanlage im Anhänger besonders an heißen Sommertagen mehr Strom verbrauche, als das Zugfahrzeug über die Batterie liefern könne. Die Solarzellen könnten deshalb entscheidend für Entlastung sorgen. Erwartet wird, dass die Photovoltaik auf dem Anhängerdach pro Jahr und Fahrzeug etwa 2500 Liter Dieselkraftstoff vermeiden hilft.


In Zukunft Autos mit Solarzellen?


Entwickelt hat die Photovoltaik-Anlage für den Betrieb im öffentlichen Personennahverkehr das Münchner Start-up Sono Motors. Das Unternehmen setzt sich angesichts der Klimakatastrophe dafür ein, alles zu tun, um fossile Energieträger zu vermeiden. Von 2023 an soll der "Sion", das Auto mit Solarzellen an der Karosserie, in Schweden produziert werden.


Sono-Chef Laurin Hahn, sprach in dem Zusammenhang von einem "Meilenstein auf der Mission, jedes Fahrzeug mit Solarzellen auszustatten". Die Solar-Technologie im Verkehr habe hohes Potenzial. Zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte des Unternehmens werde diese Technik nun im Nahverkehr eingesetzt und werde helfen, den Ausstoß am klimaschädlichen Kohlendioxid zu verringern.

  Quelle: www.sueddeutsche.de


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