Die Bundesregierung fordert von Kommunen und Bauherren, klimafreundliche Heizungsquellen vor Ort zu prüfen, um das Bauen umweltverträglicher zu gestalten.
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Anpassung an lokale Gegebenheiten
Bundesbauministerin Klara Geywitz betont die Wichtigkeit der Auswahl geeigneter Energiequellen für das Heizen von Gebäuden. Sie spricht sich für eine flexible Herangehensweise aus, die verschiedene Technologien wie Wärmepumpen berücksichtigt, jedoch auch lokale Besonderheiten einbezieht, da nicht jede Lösung universell einsetzbar ist. Geywitz hebt hervor: "Es ist entscheidend, alle möglichen Energiequellen zu berücksichtigen und nicht vorschnell zu urteilen."
Bewertung des gesamten Lebenszyklus
Die Ministerin kritisiert die strikte Anwendung des Effizienzstandards EH40 und plädiert für eine breitere Bewertung der sogenannten Lebenszykluseffizienz von Gebäuden. Dabei sollte berücksichtigt werden, wie ressourcenschonend ein Gebäude ist, was auch das staatliche Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ unterstützt. Ein Haus, das aus natürlichen Materialien wie Holz und Stroh gebaut wird, könnte zwar nur EH55 erreichen, wäre aber in der Herstellung weniger ressourcenintensiv.
Notwendigkeit kommunaler Wärmeplanung
Mit Blick auf zukünftige politische Diskussionen warnt Geywitz vor einer Abschaffung des Gebäudeenergiegesetzes. Sie betont die Notwendigkeit, dass jede deutsche Kommune, auch die kleinen, eine eigene Wärmeplanung durchführt. Diese muss nicht kostspielig sein, sollte jedoch die lokalen Gegebenheiten erfassen. Innovative Ansätze wie die Nutzung von Biomasse oder die Rückgewinnung industrieller Abwasserwärme können lokal sehr sinnvoll sein. Solche Analysen ermöglichen es Bauherren, fundierte Entscheidungen über den Einsatz bestimmter Energiequellen zu treffen. |