Durch das Pulverisieren und Sortieren in Kornfraktionen entsteht einsatzfähiger R-Beton
Ein neues Konzept hat viel vor: Statt die Betonabfälle, wie in der Regel üblich, nur minderwertig weiter zu verarbeiten - beispielsweise im Straßenbau - werden diese vor Ort für den Wohnbau aufbereitet. Nach dem Prinzip des „Urban Mining“ dienen alte Gebäude als Rohstoffdepots, um die darin verwendeten Bauteile und materialien zu gewinnen und wiederzuverwerten. Allerdings werden Betonreste oft als Abfall eingestuft und nicht komplett wiederverwendet.
Abfall aufwerten
Das funktioniert so: Am Bagger, der die Abbrucharbeiten durchführt, sind meist ein Sortiergreifer und ein Pulverisierer angebracht. Diese trennen das Material erst sortenrein und verarbeiten es dann zu Betonabbruch, der zunächst als Abfall eingestuft wird. Ebenso werden Proben genommen und auf chemische Parameter untersucht, die für die anschließende Lagerfläche und die spätere Zertifizierung relevant sind.
Mithilfe einer neuartigen Anlage kann aber der Betonabbruch in Körner mit einer Größe zwischen null und 22 Millimeter zerkleinert werden, die anschließend noch einmal abgesiebt und nach Kornfraktionen sortiert werden. Nach diesem Schritt kann das Material zu einem Produkt zertifiziert werden und verliert dadurch wieder seinen Abfallstatus. So können die größeren Korngruppen danach problemlos weiterverarbeitet werden.
Was wird daraus gemacht?
Weil die Kleinfraktionen aus dem gesiebten Abbruchmaterial nicht im Beton verwendet werden dürfen, werden die größeren Korngruppen mit Natursand gemischt. Hinzu kommen Wasser, Zement und einige Zusatzmittel. So entsteht ein geeigneter Recyclingbeton, der dann beim Neubau verarbeitet werden kann.
Was geschieht mit den kleineren Korngruppen, die aus dem Abbruch stammen? Auch diese könnten weitergenutzt werden. In Frage kommen sie z.B. als Rohrbettungsmaterial für Grundleitungen und zur Entwicklung von R-Estrich (Fraktionen ab 2mm). Geplant ist es ebenso, das Material für Deckenschüttungen zu verwenden. Was sich dabei genau für welchen Zweck eignet, soll noch erprobt werden.
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