Der Geschäftsführer des bvse, Eric Rehbock, hat auf einer Podiumsdiskussion die geringe Berücksichtigung von Recyclingbaustoffen bei öffentlichen Aufträgen kritisiert.
Der Geschäftsführer des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), Eric Rehbock, hat bei einer Podiumsdiskussion auf der Messe RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE (RATL) den Verzicht auf den Einsatz von Recyclingbaustoffen bei öffentlichen Aufträgen kritisiert. Der bvse fordert eine konsequente Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben und eine verstärkte Kontrolle der Einhaltung.
Forderung nach konsequenter Umsetzung der Vorgaben
Laut Rehbock werden Recyclingbaustoffe bei öffentlichen Auftragsvergaben noch viel zu selten berücksichtigt. Obwohl der gesetzliche Wille vorhanden sei, finde die Umsetzung in der Praxis immer noch völlig unzureichend statt. Der bvse fordert eine konsequente Umsetzung der Vorgaben und eine Regelung, wonach bei öffentlichen Aufträgen immer gütegesicherte Recyclingbaustoffe ausgeschrieben werden müssen. Die Einhaltung der Vorgaben sollte zudem ausreichend und effektiv kontrolliert werden und im Bedarfsfall auch durch Dritte einklagbar sein.
Kritik an Diskriminierung von Recyclingbaustoffen in öffentlichen Aufträgen
Rehbock forderte auch eine Dokumentation der Gründe, die dazu führen, dass gütegesicherte Recyclingbaustoffe bei Auftragsvergaben nicht zugelassen werden. Der bvse werde das Ausschreibungsverhalten der öffentlichen Hand weiterhin beobachten und die Diskriminierung von Recyclingbaustoffen in öffentlichen Aufträgen anprangern.
Recyclingbaustoffe als wertvolle Ressourcen und moderne Baumaterialien
Eine Steigerung der Akzeptanz von Recyclingbaustoffen könne erreicht werden, indem sie aus dem Abfallregime entlassen und als Produkt anerkannt werden. Rehbock betonte, dass gütegesicherte und zertifizierte Recyclingbaustoffe als wertvolle Ressourcen und moderne Baumaterialien betrachtet werden sollten, die Primärbaustoffen gleichwertig sind. Daher solle noch in diesem Jahr eine Festlegung des Abfallendes für Sekundärbaustoffe erfolgen, die geprüft, güteüberwacht und zertifiziert wurden. Dies sollte möglichst alle Materialklassen der Ersatzbaustoffverordnung umfassen.
Resümee und Ausblick
Rehbock lobte das Format der RATL und betonte, dass die Messe ein eindrucksvolles Bild zur Kreislaufwirtschaft vermitteln konnte. Der bvse wird auch bei der nächsten RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE im Herbst 2025 vertreten sein. |