Die Bauwirtschaft sucht dringend Nachwuchs: Während der Tiefbau wachsendes Potenzial bietet, bleiben zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt – der Fachkräftemangel spitzt sich zu.
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Rückgang bei Ausbildungszahlen
Die Bauwirtschaft steht vor einer wachsenden Herausforderung: Die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse sank laut den Sozialkassen der Bauwirtschaft (Soka-Bau) im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent. Aktuell sind etwa 36.000 Auszubildende in der Branche tätig. Dieser Rückgang entspricht dem gesamtwirtschaftlichen Trend, bei dem die Zahl der besetzten Ausbildungsstellen branchenübergreifend um 4,6 Prozent gesunken ist.
Unterschiedliche Trends in Hoch- und Tiefbau
Während die Zahl der Ausbildungsplätze in der Bauwirtschaft insgesamt um ein Prozent sank, zeigen die Gewerke teils gegenläufige Entwicklungen:
- Hochbau: Das Angebot an Ausbildungsstellen reduzierte sich um fast fünf Prozent, ebenso die Zahl der Auszubildenden.
- Tiefbau: Hier stieg die Zahl der Ausbildungsplätze um sechs Prozent, und es konnten leicht mehr Nachwuchskräfte gewonnen werden.
Diese Trends reflektieren die wirtschaftliche Lage der jeweiligen Baugewerke.
Fachkräftemangel stellt die Bauwirtschaft vor Herausforderungen
Die Bauwirtschaft kämpft weiterhin mit einem gravierenden Mangel an qualifizierten Bewerbern. Im Tiefbau stehen jedem Bewerber bis zu drei offene Ausbildungsstellen gegenüber, während es im Hochbau über zwei sind. Im Vergleich dazu zeigt sich der Ausbildungsmarkt in anderen Branchen deutlich ausgeglichener.
Initiativen zur Nachwuchsförderung
Soka-Bau versucht, dem Rückgang aktiv entgegenzuwirken. Mit einer kostenfreien Jobbörse bietet die Organisation Baubetrieben die Möglichkeit, Stellenangebote gezielt zu inserieren und Bewerber anzusprechen. Gleichzeitig werden potenzielle Auszubildende umfassend über Karrierechancen informiert. Ziel ist es, die Besetzung offener Stellen zu beschleunigen und den Nachwuchsmangel langfristig zu bekämpfen. |