2024 zeigt die Bauwirtschaft Schwächen: Wohnungsbau geht zurück, kommunale Investitionen bleiben aus und Umsätze schrumpfen.
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Anhaltende Flaute im Bauhauptgewerbe
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, stellt fest, dass die Baugenehmigungen im Wohnungsbau seit fast zweieinhalb Jahren rückläufig sind, mit einem Mangel von 120.000 Genehmigungen seit 2021/2022. Die Auftragseingänge im Wohnungsbau sind sowohl nominal als auch real gesunken, was einen Verlust von circa 620 Millionen Euro entspricht.
Regierungskrise verschärft die Lage im Wohnungsbau
Das Aus der Bundesregierung bringt zusätzliche Unsicherheiten mit sich. Die Förderprogramme für den Neubau stehen auf dem Spiel, was die ohnehin angespannte Lage im Wohnungsbau weiter belastet und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums verzögert.
Druck auf den kommunalen Tiefbau
Die finanzielle Situation vieler Kommunen ist angespannt, wodurch Investitionen in die Infrastruktur zunehmend schwieriger werden. Während Großprojekte der Energie- und Verkehrswende noch Unterstützung finden, mangelt es im kommunalen Bereich an notwendigen Mitteln. Trotzdem liegen die Auftragseingänge im Tiefbau leicht über dem Vorjahresniveau, getragen von diesen Großprojekten.
Umsatzentwicklung im Bauhauptgewerbe schwächelt
Die rückläufige Auftragslage hat spürbare Auswirkungen auf die Umsatzzahlen des Bauhauptgewerbes. Insgesamt fiel der Umsatz um 1,4 Prozent auf rund 80 Milliarden Euro. Besonders der Wohnungsbau ist stark betroffen und verzeichnete einen realen Umsatzrückgang von 13 Prozent. Im Gegensatz dazu konnte der Tiefbau seine Position etwas stärken und erzielte ein nominales Umsatzwachstum.
Zukunftsfragen und politische Forderungen
Angesichts der schwierigen Lage fordert Pakleppa von der Bundesregierung eine klare Priorisierung der Förderprogramme, um die Infrastruktur und den Wohnungsbau zu stärken. Er betont die Notwendigkeit einer verlässlichen Bau- und Infrastrukturpolitik, um die Branche vor weiteren Rückschlägen zu schützen. |