Deutschlands Bauwirtschaft erlebt einen Rückgang bei Auszubildenden, mit Betrieben, die zunehmend Ausbildungsplätze reduzieren.
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Besorgniserregender Trend
Die deutsche Bauwirtschaft steht vor einem ernsthaften Problem: Erstmals ist die Anzahl der Auszubildenden rückläufig, ein Signal, das die Branche in Alarmbereitschaft versetzt. Trotz eines Anstiegs bei der Anzahl weiblicher Auszubildender, zeigen sich deutliche regionale Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, die den bestehenden Fachkräftemangel weiter verschärfen.
Rückgang in den Ausbildungszahlen
Im letzten Jahresquartal zeichnete sich eine besorgniserregende Entwicklung ab: Die Zahl der Nachwuchskräfte in der Bauwirtschaft sank um 3,7 Prozent, ein deutlicher Rückgang, der die Branche in Sorge versetzt. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sieht die schwächelnde Baukonjunktur und den generellen Rückgang an Nachwuchskräften als Hauptursachen für diese Entwicklung. Trotz des Rückgangs wird die Bauwirtschaft als attraktives Feld für Berufseinsteiger betrachtet, wobei der Rückgang bei Erstauszubildenden weniger stark ausfiel als im Vorjahr.
Regionale Disparitäten
Die Divergenz zwischen Ost- und Westdeutschland in Bezug auf Ausbildungszahlen bleibt bestehen. Während in den alten Bundesländern ein Rückgang von 4,4 Prozent zu verzeichnen war, blieben die Zahlen in den neuen Bundesländern stabil. Ein Lichtblick ist der zunehmende Anteil von Frauen in der Ausbildung, der um 3,2 Prozent gestiegen ist, was auf ungenutztes Potenzial in der Branche hinweist.
Weniger ausbildungsbereite Betriebe
Ein weiteres Alarmzeichen ist die abnehmende Bereitschaft der Bauwirtschaft, Ausbildungsplätze anzubieten. Ende 2023 erreichte die Zahl ausbildungswilliger Betriebe einen Tiefstand, bedingt durch unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die eine langfristige Personalplanung erschweren. Die Industrie steht vor der Herausforderung, trotz dieser Hürden den Nachwuchsmangel zu bekämpfen. |