Die Baubranche in Deutschland kämpft mit hohen Kosten und gestiegenen Zinsen. Eine Erholung ist erst ab 2026 in Sicht.
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Aktuelle Herausforderungen in der Baubranche
Die deutsche Baubranche sieht sich nach einem anhaltenden Immobilienboom mit bedeutenden Schwierigkeiten konfrontiert. Erhöhte Baukosten, gestiegene Zinsen und eine steigende Zahl stornierter Projekte haben insbesondere den Wohnungsbau stark getroffen. Die Beratungsfirma EY-Parthenon verweist in ihrer neuesten Analyse darauf, dass mit einer Erholung im Hochbau erst ab dem Jahr 2026 zu rechnen ist.
Zukunftsaussichten und Stabilisierungspotenzial
Experten wie Björn Reineke von EY-Parthenon bleiben trotz der Schwierigkeiten optimistisch hinsichtlich einer mittelfristigen Stabilisierung der Branche. „Materialkosten zeigen Zeichen der Stabilisierung, und Lieferengpässe nehmen ab“, so Reineke. Langfristige Treiber wie Zuwanderung und Urbanisierung, welche die Nachfrage nach Wohnraum erhöhen, bleiben weiterhin wirksam.
Besserung für private Bauherren in Sicht?
Für Privatpersonen könnte das Bauen bald wieder attraktiver werden. Unsicherheiten sind derzeit zwar groß, jedoch könnten steigende Einkommen und verbesserte Finanzierungsbedingungen den Immobilienmarkt wieder beleben. Dies könnte die Nachfrage nach Neubauten steigern und so zur Erholung der Baubranche beitragen.
Prognosen für die kommenden Jahre
Für das aktuelle Jahr wird noch mit einem Rückgang des Hochbauvolumens um 1,8 Prozent gerechnet, gefolgt von einer leichten Erholung im Jahr 2025 mit einem Plus von 0,3 Prozent. Ab 2026 prognostiziert EY-Parthenon ein Wachstum von 1 Prozent jährlich. Speziell der Wohnungsbau dürfte ab 2025 wieder an Dynamik gewinnen, während die Erholung im Wirtschafts- und öffentlichen Bau noch bis 2026 auf sich warten lässt.
Einblick in das Bauvolumen
Das reale Bauvolumen sank im letzten Jahr um 2,2 Prozent auf 293 Milliarden Euro, was den dritten Rückgang in Folge markiert. Ein- und Zweifamilienhäuser sowie der gewerbliche Bau von Geschosswohnungen waren besonders betroffen. Trotz dieser Rückgänge wurden 2023 laut Statistischem Bundesamt insgesamt 294.400 Wohnungen fertiggestellt, ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, jedoch mehr als von vielen erwartet. |