zurück

Bau-Online-Shops - viel Skepsis, doch im SHK-Handwerk fast salonfähig

22.11.2012

Wer bewegt denn heutzutage noch die Füße zum Einkaufen, wenn doch ein Mausklick mit dem Finger genügt? Ganz so weit ist es noch nicht, doch zweifellos ist Internet-Shopping voll im Trend – und kein Ende ist abzusehen. Das betrifft nicht nur Endkunden. Auch bei Geschäftskunden in der Baubranche erwarten Industrie und Handel eine wachsende Bedeutung von Online-Shops – wenn auch mit gemischten Gefühlen. Das zeigen Ergebnisse der Jahresanalyse von BauInfoConsult. Auch von den Verarbeitern wird der Online-Auftritt der Fachhändler oft gerne gesehen – vor allem im SHK-Handwerk. Die Skepsis vieler Bauunternehmer und SHK-Installateure ist jedoch immer noch groß – denn das scheinbar so bequeme Bestellen im Internet bedeutet paradoxerweise – mehr Arbeit!

Im Fachhandel wird die Konkurrenz aus dem Internet häufig beklagt, doch wie die Ergebnisse einer telefonischen BauInfoConsult-Befragung unter 180 Niederlassungen des SHK-Großhandels zeigen, kommt die Konkurrenz zum Teil aus dem eigenen Lager: Fast jede dritte befragte Niederlassung des SHK-Großhandels hat einen Online-Shop, weitere 11 Prozent der Händler planen die Einführung eines Online-Angebots.

Die Hersteller setzen auf den Online-Shop-Sektor: Die ebenfalls von BauInfoConsult online zum Thema befragten Hersteller aus der Bau- und Installationsbranche erwarten zu 44 Prozent, dass Online-Shops in Zukunft aber an Bedeutung gewinnen werden. Doch die Bedenken sind immer noch groß: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) meint, dass bei Online-Shops die Beratung zu kurz kommt – und die Beratung gilt in der Baubranche als einer der wichtigsten Faktoren, über die man bei den professionellen Kunden punkten kann. Dies meinen ebenfalls über die Hälfte der befragten Hersteller.

Auch auf Seiten der professionellen Kunden gibt es gegenüber dem Online-Shop noch Vorbehalte. Dabei könnte man doch meinen, dass Online-Shops auch für das Baugewerbe attraktiv sein könnte – Stichwort ladenöffnungszeitenunabhängige Einkäufe bzw. Bestellungen!

Der Gang zur Ladentheke oder der Anruf beim nächstgelegenen Baustoff-Fachhändler oder SHK-Großhändler dominieren jedoch weiterhin. Diese Zurückhaltung gegenüber Online-Shops ist bei Bauunternehmern allerdings ausgeprägter als bei SHK-Installateuren.

BauInfoConsult hat die Verarbeiter gebeten sich vorzustellen, dass ihr Leib- und Magen-Fachhändler zusätzlich einen Online-Shop anbieten würde. 34 Prozent der Bauunternehmer gaben eine Wahrscheinlichkeit von 0 Prozent an, dass sie den Online-Shop ihres Stammhändlers nutzen würden.

Bei den SHK-Installateuren schlossen dagegen nur 17 Prozent den Online-Kauf ganz aus. Auch ist bei den SHK-Installateuren mit 18 Prozent der Anteil der Befragten, die ganz sicher ein derartiges Angebot nutzen würden dreimal so hoch wie bei den Bauunternehmern (6 Prozent).

Die ausschlaggebendsten Argumente gegen einen Einkauf über Online-Shops sind bei SHK-Installateuren und Bauunternehmern jedoch gleich: Jeweils 39 Prozent der SHK-Installateure und Bauunternehmer nannten als Gegenargument, dass sie lieber einfach die Ausschreibung abgeben würden. 22 Prozent der SHK-Installateure und 35 Prozent der Bauunternehmer finden einen Online-Shop zu aufwendig, da sie selber die Produkte auswählen müssen und dadurch dem Händler Arbeit abnehmen.

So wird die Skepsis gegenüber Online-Shops nachvollziehbar, da es für den Verarbeiter ein Mehr an Arbeit bedeutet. Anbieter von Online-Shops für das Baugewerbe stehen also vor der Herausforderung, ihren Online-Shop technisch so umzusetzen, dass er für den Bauhandwerker mit einem Maximum an Nutzen und einem Minimum an Zeitaufwand verbunden ist.

  Quelle: www.bauinfoconsult.de


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare