Der BFW begrüßt die Sondierungsbeschlüsse zur Wohnungsbaupolitik – warnt jedoch vor Verzögerungen und fordert konkrete Schritte zur Marktentlastung und Eigentumsförderung.

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Fortschritte im Wohnungsbau – jetzt zählt die Umsetzung
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) sieht in den aktuellen politischen Sondierungsergebnissen ein positives Signal für die Bau- und Immobilienbranche. Präsident Dirk Salewski betont, dass viele der vorgeschlagenen Maßnahmen den Kern der aktuellen Herausforderungen treffen – entscheidend sei jedoch, dass diesen Worten nun rasch Taten folgen.
Besonderes Lob erhält der geplante Investitionsfonds für den Wohnungsbau, der privates Kapital mobilisieren und den Wohnraummangel schrittweise lindern soll. Der Fonds wird als Hebel zur Wiederbelebung der Bautätigkeit betrachtet, insbesondere für mittelständische Entwickler.
Risiken: Zinsen und politische Blockaden
Trotz der grundsätzlich positiven Einordnung mahnt Salewski zur Vorsicht. Er verweist auf die bevorstehenden politischen Abstimmungen sowie auf das hohe Schuldenvolumen, das sich möglicherweise negativ auf das Zinsniveau auswirken könnte. Steigende Finanzierungskosten würden ausgerechnet in einer Phase wirken, in der Investitionen dringend gebraucht werden.
Dennoch wertet der BFW die Beschlüsse als wichtigen Fortschritt. Besonders die geplante Unterstützung von Handwerk und Bauwirtschaft sowie die Förderung des Wohnungsbaus durch gezielte Maßnahmen seien Schritte in die richtige Richtung.
Bürokratieabbau: Ein Schlüssel zur Entlastung
Ein zentraler Punkt aus Sicht des BFW ist der geplante Abbau von Bürokratie. Das Ziel, die Verwaltungslasten um ein Viertel zu reduzieren, sei längst überfällig. Übermäßige Berichtspflichten, komplizierte Dokumentationsanforderungen und aufwendige Statistikmeldungen hätten die Branche jahrelang ausgebremst.
Die vorgesehene wirtschaftspolitische Zielmarke – ein Wachstum von über einem Prozent jährlich – könne laut Salewski nur erreicht werden, wenn auch in der Praxis effizientere Verfahren eingeführt werden.
Mietpreisbremse als Streitpunkt
Kritisch sieht der Verband die geplante Verlängerung der Mietpreisbremse. Salewski argumentiert, dass regulatorische Eingriffe wie diese Investitionen hemmen und letztlich kontraproduktiv seien. „Marktregulierung alleine löst keine Wohnungsnot“, so der BFW-Präsident. Stattdessen müsse die Politik den Erwerb von Wohneigentum erleichtern.
Der BFW plädiert für ein Umdenken: Eigentum solle als Teil der Lösung gesehen werden – nicht als Problem. Insbesondere in Zeiten steigender Mieten sei die selbstgenutzte Immobilie ein zentraler Baustein für soziale Sicherheit und Altersvorsorge.
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