Öffentliche Ausschreibungen stellen kleine Bauunternehmen vor hohe Kosten und bürokratische Hürden, so eine IfM Bonn Studie.
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Ausschreibungsbelastungen für KMUs
Eine neue Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn hebt die Herausforderungen hervor, denen sich kleine und mittelständische Bauunternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen gegenübersehen. Aufgrund komplexer bürokratischer Anforderungen und der Schwierigkeit, geeignete Ausschreibungen zu finden, erfahren viele Unternehmen Frustration und Ärger.
Finanzielle Lasten der Ausschreibungsteilnahme
Die Untersuchung zeigt auf, dass neben dem bürokratischen Aufwand auch hohe Kosten anfallen:
- Kleinstunternehmen zahlen im Schnitt 3.070 Euro pro kommunaler Ausschreibung.
- KMUs tragen Kosten zwischen 900 und 1.600 Euro. Die Erstellung von Angeboten schluckt dabei den Großteil der Ausgaben, was die Beteiligung an diesen Prozessen umso belastender macht.
Empfehlungen zur Reduzierung der Bürokratie
Das IfM Bonn schlägt vor, durch Digitalisierung und Bürokratieabbau die Teilnahme an Ausschreibungen zu vereinfachen. Vorgeschlagen werden:
- Die Einführung des „Once-Only“-Prinzips für die einmalige Datenspeicherung.
- Die Schaffung einer zentralen Vergabeplattform für alle öffentlichen Ausschreibungen.
- Die Standardisierung der Prozesse, um psychologische und administrative Lasten zu minimieren.
Zukunftsaussichten: Digitalisierung als Lösungsansatz
Dr. Sebastian Schneider vom IfM Bonn betont die Bedeutung der Digitalisierung für die Effizienzsteigerung der Vergabeprozesse. Medienbruchfreie Lösungen könnten die Attraktivität öffentlicher Ausschreibungen erhöhen und sowohl psychologische als auch organisatorische Hürden deutlich senken. |