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Am Bauland soll es nicht scheitern

19.04.2022

Eine neue Studie des BBSR zeigt: Deutschland verfügt derzeit über genügend Bauland für ausreichend bezahlbare Wohnungen

Eine zentrale Herausforderung unserer Zeit ist es, ausreichend bezahlbare Wohnungen zu bauen. 400 000 neue Wohnungen pro Jahr, davon 100 000 im öffentlich geförderten Wohnungsbau, ist das Ziel der Ampelkoalition. Lange war laut dem Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unklar, ob die Baulandreserven in Deutschland ausreichen würden. Eine neue Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des BMWSB zeige nun: Das Bauland reicht aus.


Eine Darstellung der Ergebnisse der Studie

Bundesbauministerin Klara Geywitz, Prof. Dr. Eckart Würzner, Erster Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister von Heidelberg, und Dr. Markus Eltges, Leiter des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), stellten die Ergebnisse der Studie nun in einer Pressekonferenz vor. Die Studie beziffert die baureifen, potentiell bebaubaren Flächen in den Städten und Gemeinden auf mindestens 99 000 Hektar. Zwei Drittel sind durch die kommunale Planung für das Wohnen vorgesehen. Darauf lassen laut BMWSB zwischen 900 000 und rund zwei Millionen Wohnungen realisieren, bei dichterer Bebauung bis zu vier Millionen.

Sowohl in den Ballungsräumen als auch in ländlichen Gebieten gebe es erhebliche Flächenpotenziale für den Wohnungsbau. Immer mehr Kommunen erfassen demnach systematisch ihre potentiell bebaubaren Flächen wie Brachflächen und Baulücken, das sei eine wichtige Informationsgrundlage für die kommunale Baulandpolitik.

Kommentare von Bundesbauministerin Geywitz und Prof. Dr. Eckhart Würzner

"Es gibt ausreichend Bauland in Deutschland. So viel wie die Größe Berlins oder 140 000 Fußballfelder", so Bundesbauministerin Klara Geywitz. "Das ist das Potenzial, das wir brauchen, um 400 000 Wohnungen jährlich, davon 100 000 Sozialwohnungen, zu bauen." Über die Hälfte dieses enormen Flächenpotenzials ist demnach kurzfristig bebaubar. Um Versiegelung und Flächenfraß zu vermeiden, sei die Innenentwicklung und "das kluge Nutzen von Brachflächen und Baulücken" wichtig. "Land zum Bauen ist da. Jetzt kommt es auf den gemeinsamen Willen an, so viel bezahlbares Wohnen wie möglich zügig auf den Wohnungsmarkt zu bringen. Mit dem Bündnis für bezahlbares Wohnen auf Bundesebene setzen wir dafür am 27. April den Auftakt", so Geywitz.

Prof. Dr. Eckart Würzner: "Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zählt zu den derzeit dringlichsten Aufgaben. Die Baulandumfrage zeigt, dass in den Städten ausreichend Flächenpotenziale für den Wohnungsbau vorhanden sind, ohne dass auf der grünen Wiese außerhalb der Städte gebaut werden muss. Damit die vorhandenen Flächen für Wohnungen, Schulen, Kitas und mehr genutzt werden können, ist eine gemeinsame Kraftanstrengung nötig." Dafür sei eine konsequente dauerhafte Förderung durch Bund und Länder für den sozialen Wohnungsbau notwendig, geeignete Flächen müssten kurzfristig mobilisiert und das Baurecht insgesamt entrümpelt werden. "Städte müssen in die Lage versetzt werden, Grundstücke vergünstigt kaufen und gemeinwohlorientiert entwickeln zu können. Sofort nutzbare Bauflächen dürfen nicht aus Spekulationszwecken liegengelassen werden", sagt Würzner.

  Quelle: www.allgemeinebauzeitung.de


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