Die Baubranche sieht einen dringenden Bedarf an Weiterbildung in Ministerien, um einen drohenden Kompetenzverlust zu vermeiden.
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Kompetenzmangel in politischen Institutionen
Die Baubranche betont die Notwendigkeit einer stärkeren Weiterbildungskultur in Ministerien und Verwaltungen, um mit den Herausforderungen durch Digitalisierung und neue Technologien Schritt halten zu können. Ein begrenztes Budget und ein Mangel an erfahrenem Personal führen zunehmend zu einem Verlust an Fachkompetenz.
Unzureichendes Fachwissen bei Entscheidungsträgern
Dieter Schnittjer vom Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik (VDBUM), kritisiert, dass Entscheidungen in der Politik und Verwaltung oft ohne ausreichendes Fachwissen getroffen werden. Er fordert von den Verbänden, verstärkt Druck auf die Politik auszuüben, um umfassendere Weiterbildungsangebote für Verwaltungsangestellte zu erwirken.
Weiterbildungsbudgets nicht ausreichend
Derzeit sind die jährlichen Weiterbildungsbudgets pro Mitarbeiter in Verwaltungen mit 150 bis 350 Euro deutlich niedriger als in der Privatwirtschaft. Angesichts schneller technologischer Fortschritte ist dieser Betrag unzureichend, was das Risiko einer Kompetenzverschiebung zuungunsten der öffentlichen Verwaltung erhöht.
Zunehmender Fachkräftemangel
Der bevorstehende Ruhestand vieler erfahrener Mitarbeiter und der Eintritt unerfahrener junger Fachkräfte in die Verwaltung verschärfen das Problem des Kompetenzverlusts. Der VDBUM fordert verpflichtende Weiterbildungsmaßnahmen, einschließlich des Besuchs von Fachmessen, um Transparenz zu fördern und Vorwürfe der Beeinflussung durch Marktakteure zu entkräften.
Gefahr für die Baubranche durch mangelnde Weiterbildung
Das Fehlen angemessener Weiterbildungsmöglichkeiten hat bereits spürbare volkswirtschaftliche Konsequenzen. Während die private Wirtschaft in Weiterbildung investiert, hinkt die öffentliche Verwaltung hinterher. Der VDBUM warnt, dass ohne eine etablierte Weiterbildungskultur die Ausschreibung und Bewertung von Bauprojekten immer problematischer wird, was das Interesse der Verwaltungsmitarbeiter an weiterführenden Schulungen sinken lässt. Dieser Trend muss dringend umgekehrt werden, um nicht den Anschluss an die dynamische Entwicklung in der Baubranche zu verlieren. |