Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten gibt es positive Impulse für die Bau- und Stahlbranche. Nachhaltigkeit und politische Entscheidungen werden 2025 entscheidend sein.

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Ein herausfordernder Start ins Baujahr 2025
Die Bauwirtschaft steht zu Jahresbeginn vor schwierigen Rahmenbedingungen. Nach einem von Krisen geprägten Jahr 2024 sieht sich insbesondere die Stahlbranche mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert. Dennoch gibt es Anzeichen für eine allmähliche Stabilisierung, auch wenn wirtschaftliche und politische Unsicherheiten weiterhin den Markt beeinflussen.
Rückblick: Wirtschaftliche und politische Belastungen
Das Jahr 2024 war von massiven Herausforderungen geprägt. In der Stahlindustrie kam es zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten, unter anderem in der ThyssenKrupp-Stahlsparte. Politische Unruhen – darunter die Auflösung der Bundesregierung – verstärkten die Unsicherheiten. Gleichzeitig führte die Wiederwahl Donald Trumps in den USA zu Befürchtungen über neue Handelshemmnisse und Strafzölle.
Verhaltene Erholung in der Konjunktur
Trotz der schwierigen Lage gibt es erste Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten Quartal 2024 leicht um 0,2 Prozent und verhinderte damit eine Rezession. Die Bundesregierung erwartet für 2025 eine leichte Belebung der Bauinvestitionen, auch wenn eine nachhaltige Trendwende erst mittelfristig realistisch erscheint.
Stahlbranche unter Druck
Die Stahlproduktion bleibt rückläufig. Besonders in den Bereichen Hallen-, Anlagen- und Bürogebäudebau sind die Rückgänge teils zweistellig. Die Gesamtproduktion könnte auf unter zwei Millionen Tonnen sinken. Dennoch zeigt sich die Branche widerstandsfähig: Mehr als 90 Prozent der Stahlbauer bewerten ihre aktuelle Auftragslage als stabil oder ausreichend.
Politische Weichenstellungen als Chance
Die künftige Bundesregierung wird maßgeblich darüber entscheiden, wie sich die Bau- und Stahlindustrie entwickelt. Förderprogramme für nachhaltiges Bauen, Investitionsanreize und stabile Rahmenbedingungen sind essenziell, um Vertrauen zurückzugewinnen. Auch globale Faktoren wie Handelszölle und geopolitische Spannungen werden die Marktentwicklung beeinflussen.
Nachhaltigkeit durch Wiederverwendung von Stahl
Ein zentraler Trend für 2025 ist die verstärkte Nutzung wiederverwendbarer Stahlbauteile. Die europäische Technische Spezifikation DIN CEN/TS 1090-201 schafft neue Standards für den nachhaltigen Umgang mit Stahl. Dies reduziert die CO₂-Emissionen und bietet wirtschaftliche Vorteile, benötigt jedoch unterstützende Maßnahmen seitens der Politik.
Ausblick: Stahlbau als Schlüssel für die Zukunft
Die Branche setzt zunehmend auf nachhaltige Lösungen wie recycelten und CO₂-reduzierten Stahl. Verbindliche Ausschreibungsrichtlinien, gezielte Förderprogramme und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen sind notwendig, um diesen Wandel zu beschleunigen. Nur durch gemeinsames Handeln von Wirtschaft und Politik kann die Bauindustrie langfristig wettbewerbsfähig bleiben. |